Seit vielen Jahren verband man das Schlagwort "Fashion Week" mit Städten wie Paris, New York und Mailand. Seit einigen Jahren jedoch etabliert sich in verschieden Ländern und Kontinenten der Begriff „African Fashion Weeks“ als eine feste Größe. Überwiegend afrikanische Models zeigen Modekreationen afrikanischer Fashiondesigner, und dies vor einem sehr interessierten, internationalen Publikum. Die Designer halten mit ihren Kreationen für Damen und Herren an ihrem einmaligen Textilkulturerbe fest und bringen dieses der westlichen Welt nahe.
Es sind afrikanische Stoffe, bzw. das afrikanische Kleid, die das gegenwärtig sichtbarste Zeichen der Modekreativität des Kontinents zeigen. Originale bunt bedruckte „Pagne" Stoffe für das "afrikanische Kleid" sind es, die typischer Weise mit Mode aus Afrika in Verbindung gebracht werden. Heute werden diese Wax Stoffe in moderner Technologie in Afrika selbst produziert, aber auch oft in Holland oder Großbritannien hergestellt und zu traditionellen Kleider, zu Dashiki, wie auch zu modernen, internationalen Styles verarbeitet.
Eine nachweislich Jahrtausende alte Kultur zeigt sich in zeichnerischen Überlieferungen von Webstühlen in ägyptischen Gräbern aus dem Jahre 3000 vor unserer Zeitrechnung. Im Nordsudan wurden Baumwolltuchreste gefunden die über 500 Jahre alt sind. Heute sind es Frauen und Männer Kleider in typisch afrikanischen Stil, aber auch in Kombinationen aus traditionellen mit westlichen Stoffen, die an den internationalen Laufstegen der Haute Couture gezeigt werden. Modernste afrikanische Designs, ob Kleid, Overall, Robe, Hose oder Bluse, afrikanische Mode wird aber nicht nur von bekannten Vertretern des afrikanischen Kontinents getragen, die afrikanischem Mode hat längst im westlichen Lifestyle seinen Platz gefunden.
Bekannte Persönlichkeiten aus Afrika, wie Nelson Mandela trugen Mode wie zum Beispiel die von Pathe O, dem Top Designer und Grandseigneur afrikanischer Mode aus Abidjan in Côte d'Ivoire, in die ganze Welt. Selbst Promi-Trendsetter wie Beyoncé, Solange und Rihanna tragen afrikanische Top Mode, extravagante afrikanische Kleider am roten Teppich und werden somit zu Vertreter ihrer eigenen Mode Kultur. Ein externes Zeichen dieser Kreativität war die Gründung von ARISE , dem führenden Modemagazin aus Afrika im Jahre 2009. Das Magazin verkörperte das was sich in der afrikanischen Mode zeigt, es ist frech, selbstbewusst, bissig und trendy. Das Magazin wird in 26 Ländern auf drei Kontinenten verkauft und berichtet über Trends in der afrikanischen Modebranche sowie aus der Schwarzen Diaspora. Ziel ist es, ein internationales Publikum und eine Plattform für die besten afrikanischen Modetalente zu schaffen. Unter dem Motto „Afrika is beautiful“ und „Afrika is powerful“ präsentiert sich eine selbst bestimmte Modeszene.
So sind es heute Städte wie Johannesburg, Dakar, Lagos, Abidjan, Accra, Douala, Kairo, Salvador de Bahia (Brasilien), Kingston (Jamaika) die als die Schmelztiegel internationaler von Mode aus Afrika für Frauen und Männer gleichermaßen genannt werden können. Die afrikanischen Designs sind vielseitig und leicht anpassbar und haben sich so zum neusten Trend entwickelt. Ethnisch, traditionell, aber die Schnitte und Silhouetten sind bestechend vielfältig – modern, lässig und oftmals von klassischer Eleganz. Afrika und die AfrikanerInnen im 21. Jahrhundert sind kreativ und konsumieren gleichermaßen. Und dies nicht nur lokal sondern auch global auf allen Kontinenten dieser Erde. Und die großen Modekonzerne haben es längst verstanden und haben ihre Standard Kollektion mit etwas Neuem, Lebendigem und Fröhlichem zu erweitert. Mode und Kreativität sind in ganz Afrika im Umbruch.